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Karriere-Blog

„DER JOB IST VIEL MEHR ALS SKALPELL ANREICHEN“

Emily Ueding

Name:Emily Ueding
 
Das mache ich im EvKB:Ich bin operationstechnische Assistentin.
 
Das habe ich gelernt:Ich habe Abitur und dann die Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin – kurz OTA – gemacht.
 
Das Beste an meinem Job ist:Dass er so vielseitig ist und man jeden Tag etwas Neues macht
 
Das EvKB als Arbeitgeber ist:Für mich ein sehr vielseitiger Arbeitgeber, bei dem ich viel sehen und lernen kann und der mich unterstützt und fördert.
 
Das möchte ich meinen Kolleginnen und Kollegen gerne sagen:…dass wir ein tolles Team sind und dass ich auch wegen ihnen sehr gerne zur Arbeit komme.
 

Interview

Emily, Du arbeitest im EvKB als operationstechnische Assistentin. Was genau umfasst dein Beruf und was sind deine Aufgaben?

Ich betreue prä-, intra- und postoperativ die Patienten bei Operationen. Das bedeutet, dass wir uns die ganze Zeit um die Sicherheit der Patienten kümmern. Zu unseren Aufgaben gehört vor allem das Instrumentieren: Wir sind immer zu zweit im OP, entweder als Springer oder Instrumentierender. Als Instrumentierender reichen wir dem Operateur die passenden Instrumente, kennen alle Systeme und sind meistens einen Schritt voraus. Als Springer übernehmen wir auch die Dokumentation sowie die Vor- und Nachbereitung der OPs. Unser Ziel ist ein reibungsloser Ablauf, damit die Patientensicherheit gewährleistet ist.
 

Das klingt nach einer verantwortungsvollen Aufgabe. Warum ist Patientensicherheit so wichtig in eurem Beruf?

Wir kontrollieren zum Beispiel, ob der richtige Patient oder die richtige Patientin auf dem Tisch liegt, ob die richtige OP-Seite behandelt wird, und sorgen dafür, dass keine Lagerungsschäden entstehen. Auch die korrekte Verwendung der richtigen Flüssigkeiten und Medikamente ist entscheidend. Unser Ziel ist, die OP so sicher wie möglich zu machen.
 

War dir schon immer klar, dass es diesen Ausbildungsberuf gibt? 

Nein, das war mir nicht immer klar. Ich dachte, das wäre vielleicht Teil der Krankenpflegeausbildung. Aber der Beruf der operationstechnischen Assistentin, kurz OTA, hat sich vor etwa 20 Jahren entwickelt und ist heute ein eigenständiger Beruf. Wir lernen speziell alles rund um den OP, Anatomie, Physiologie und Abläufe. Es gibt auch die Möglichkeit, aus der Pflege in den OP zu wechseln und eine Fachweiterbildung zu machen.
 

Während deiner Ausbildung hast du verschiedene Bereiche durchlaufen…

Ja, wir durchlaufen Pflichtbereiche wie Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Gynäkologie. Außerdem gibt es Wahlfächer, zum Beispiel Neurochirurgie, die wir hier im EvKB sehr intensiv kennenlernen. Wir sind auch außerhalb des OPs tätig, zum Beispiel auf Station, in der Notaufnahme, Endoskopie oder in der Sterilisationsabteilung. Das gibt uns ein breites Bild vom Krankenhausalltag und hilft, die Wege der Patienten besser zu verstehen. Ich fand es super, dass man so viele Fächer lernen kann, wie zum Beispiel die große Thoraxchirurgie, Neurochirurgie oder Kinderchirurgie.
 

Das klingt sehr vielseitig. Was ist für dich das spannendste Fachgebiet?

Für mich ist die Unfallchirurgie das spannendste Fach. Hier haben wir im EvKB ein überregionales Traumazentrum, in dem wir ein breites Spektrum abdecken, von kleinen Eingriffen bis hin zu großen Beckenchirurgie. Besonders reizt mich die Herausforderung bei Notfällen, wenn schnelle, gezielte Maßnahmen gefragt sind. Es ist ein Action-Fach, bei dem man jeden Tag Neues lernt.
 

Wie hast du dich dem Fach Unfallchirurgie angenähert? Gab es Berührungsängste?

Überhaupt nicht. Ich bin in einer Medizinerfamilie aufgewachsen und fand das immer sehr interessant. Ich wollte mehr sehen und lernen. Wir assistieren bei Operationen, schauen uns Schnitte an, aber selber schneiden oder nähen gehört nicht zu unseren Aufgaben. Wichtig ist das vertrauensvolle Verhältnis im Team, denn wir arbeiten auf Augenhöhe und müssen uns aufeinander verlassen können.
 

Wie ist die Zusammenarbeit mit den anderen Fachbereichen, zum Beispiel der Anästhesie?

Sehr gut! Wir arbeiten hier wirklich wie ein großes Team. Schnittstellen wie die Patientenlagerung oder die Medikamentenverabreichung werden gemeinsam abgestimmt. Es ist eine enge Zusammenarbeit, bei der jeder seine Rolle kennt und sich gegenseitig unterstützt.
 

Und was passiert in stressigen Situationen, zum Beispiel bei einem Polytrauma? Muss man da auch mal strenger werden?

Nein, so ist es nicht. Natürlich wird in solchen Situationen klarer kommuniziert, aber es wird sich nicht angeschrien. Im Gegenteil: Es ist wichtig, in solchen Momenten ruhig und fokussiert zu bleiben, klare Anweisungen zu geben und im Team zusammenzuarbeiten. Es herrscht eine professionelle Atmosphäre, in der alle wissen, was zu tun ist.
 

Während der Operationen – unterhalten sich die Teams?

Das kommt auf die Situation an. Bei Routine-OPs ist manchmal Musik an, und es wird auch mal Smalltalk geführt. Bei komplizierten Eingriffen oder in kritischen Phasen ist absolute Konzentration gefragt, da herrscht dann Ruhe. Es ist also eine Mischung – je nach Situation.
 

Warum hast du dich entschieden, im EvKB zu arbeiten, nachdem du deine Ausbildung beendet hast?

Weil ich mein Team hier sehr schätze. Es ist jung, dynamisch und vielfältig. Ich wollte weiterlernen, vor allem in der Unfallchirurgie, und finde, dass man hier jeden Tag Neues dazu lernt. Außerdem wurde ich schon während der Ausbildung gefragt, ob ich bleiben möchte – das zeigt, dass man hier wertgeschätzt wird. Ich fand es großartig, dass ich viele Fächer kennenlernen konnte und von engagierten Praxisanleitern unterstützt wurde. Ich durfte bei vielen OPs mitinstrumentieren und habe dadurch viel gelernt. Das Team ist super motiviert und ich habe mich hier sehr gut entwickelt. Zudem haben wir recht flache Hierarchien. In der Unfallchirurgie sind wir alle per Du. Ich könnte mir auch gut vorstellen, eines Tages selbst Praxisanleitungen zu machen. Sein Wissen weiterzugeben ist eine tolle Sache.
 

Gibt es noch etwas, das du den Lesern mit auf den Weg geben möchtest?

Ja, ich möchte unbedingt sagen, dass der Beruf der OTA viel mehr ist als nur Instrumentieren. Es geht um die perioperative Betreuung, Vorbereitung und Nachbereitung – eine komplexe Aufgabe, die viel Verantwortung und Teamarbeit erfordert. Es ist ein spannendes, vielseitiges Feld, in dem man wirklich viel bewirken kann.

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