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Karriere-Blog

„ALLEN MENSCHEN EINE STIMME GEBEN“

Andrea Mllering.

Name:Dr. Andrea Möllering
 
Das mache ich im EvKB:Ich leite die Klinik für Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin und verantworte als Ärztin das PSZ Bielefeld.
 
Das habe ich gelernt:Ich habe eine Facharztausbildung in Psychiatrie und Psychotherapie gemacht, zudem eine Facharztausbildung in psychosomatischer Medizin und Psychotherapie und parallel noch eine psychoanalytische Ausbildung.
 
Das Beste an meinem Job ist:Dass ich Menschen helfen kann und ich mit Menschen zusammenarbeiten darf, die auch mein Leben bereichern.
 
Das EvKB als Arbeitgeber ist:Ein Ort, an dem ich meine Wünsche und meine Vorstellungen umsetzen kann und Gleichgesinnte finde, die sich mit mir für eine bessere Welt einsetzen wollen.
 
Das möchte ich meinen Kolleginnen und Kollegen gerne sagen:Ich bin froh, dass ich so ein Team habe und dass ich im Unternehmen mit Menschen zusammenkomme, die tiefgründig sind und wir gemeinsam für andere Menschen hilfreich sein können.
 

Interview

Frau Dr. Möllering, Menschen sind das Zentrum Ihrer Arbeit. Was macht Sie an der Arbeit mit Menschen so glücklich?

Ich glaube, es ist tatsächlich die Wechselseitigkeit. Es ist mir ein großes Grundbedürfnis, Menschen zu helfen. Menschen, die benachteiligt sind, Menschen, denen es schlecht geht, die mit ihren Möglichkeiten nicht weiterkommen und die manchmal nur Anregungen brauchen, um für sich auf den Weg zu kommen, manchmal aber auch mehr Unterstützung. Gleichzeitig macht es mich aber auch glücklich zu sehen, was für Kräfte in Menschen stecken. Und es macht mich auch glücklich, dass ich das nicht als Einzelkämpferin machen muss, sondern dass ich verbunden mit einem Team bin, in dem Menschen mit unterschiedlichen Blickwinkeln ihr Wissen, ihre Vorstellungen, auch ihre Gefühle einbringen und wir uns gemeinsam entwickeln, ich mich aber auch persönlich weiterentwickeln kann.
 

Wussten Sie immer, dass es für Sie mal die Psychologie werden wird?

In der Schule hatte ich mit Psychologie gar nichts am Hut. Mir war immer klar, dass ich Ärztin werden will, solange ich denken kann. Je mehr ich mich im Studium mit Psychologie beschäftigt habe, desto klarer wurde: Ich werde Notärztin oder Psychoanalytikerin. Aber ich hatte ein Problem: Ich konnte nicht gut Kanülen in Menschen stechen, da hatte ich immer eine Hemmschwelle. Also wurde es die Psychiatrie. Und dann bin ich über Umwege zur Psychoanalyse gekommen. Es folgte die psychosomatische Medizin und die Traumatherapie. An der Universität Essen habe ich dann die Trauma-Ambulanz aufgebaut und bin schließlich nach Bethel gekommen, weil hier eine wirklich tolle Stelle ausgeschrieben war.
 

Als sie sich entschieden haben, sich in Bielefeld zu bewerben, war aber klar: Sie kommen auf keinen Fall alleine…

Richtig. Ich sage meinen Patientinnen immer: Achtet auf euch und eure Selbstfürsorge und das gilt auch für mich. Aus diesem Grund hatte ich schon in Essen einen Hund aus dem Tierschutz aufgenommen, der auch als Therapiehund fungierte. Ein dreibeiniger Schäferhund, dem ich versprochen hatte, mich um ihn zu kümmern. Und ohne diesen Hund wäre ich auch nicht nach Bielefeld gekommen, das habe ich mir sogar vertraglich zusichern lassen. Und dann habe ich hier angefangen und habe es wirklich keinen Tag bereut.
 

Wie können wir uns denn Ihre tägliche Arbeit vorstellen?

Er ist ziemlich abwechslungsreich. Ich habe noch relativ viele Einzelgespräche mit Patientinnen. Ich mache einmal im Monat mit meiner Oberärztin eine Stunde ein Gruppenangebot für alle Patientinnen zu allgemeinen Themen. In regelmäßigen Abständen mache ich eine Begrüßungsrunde für die neuen Patientinnen, erzähle ihnen dann meistens etwas zum Hintergrund der Klinik. Und wir haben seit 2014 ein Flüchtlingszentrum für traumatisierte Geflüchtete aufgebaut. Auch dafür führe ich viele Gespräche und erstelle fachärztliche Stellungnahmen. Wir haben eine interne fachärztliche Sprechstunde für die Geflüchteten, die schon angebunden sind an uns, die aber nicht ins Regelsystem kommen können. Dann habe ich sehr viele weitere Aufgaben: Beispielsweise erfolgt die Einbestellung der Patienten über sehr ausführliche Fragebögen. Den schicken die Betroffenen zurück, die gucke ich alle durch. Zudem bin ich eingebunden in verschiedene Arbeitsgruppen, Fortbildungen und Supervisionen.

 

Wie hat sich Ihre Arbeit verändert in Bezug auf Traumata in den vergangenen Jahren? 

Das ist eine spannende Frage. Die Grundthemen sind für mich gleich geblieben, nämlich der große Respekt davor, was traumatische Ereignisse mit Menschen machen können. Und wie wichtig es ist, Menschen dabei zu helfen, das zu verstehen, um daran arbeiten zu können, dass die Ereignisse in die Vergangenheit gehören. Auch die Arbeit mit Geflüchteten hat sich verändert. Wir sehen die Menschen hier nur ambulant bei uns in der Klinik. Wir arbeiten in enger Kooperation mit dem Arbeitskreis Asyl in Bielefeld zusammen. Dort werden die Geflüchteten sozialarbeiterisch gesehen und wenn dort ein Bedarf festgestellt wird, dann wird an uns vermittelt. Menschen, die vor Gewalt und Extremismus geflohen sind, brauchen unsere Hilfe. 

Ein Arbeitgeber wie das EvKB müsste sich eigentlich nicht mit dem Flüchtlingszentrum auseinandersetzen. Wir haben es nicht ganz refinanziert. Das heißt, das EvKB unterstützt es immer noch mit einem Teil. Und das gerade in Zeiten, wo immer mehr auf Effizienz und Gewinnmaximierung geschaut wird und zum Teil auch geschaut werden muss. Es ist so gut, dass es die Möglichkeit gibt, sich wirklich für die einsetzen zu können, die woanders keine Stimme haben. 
 

Was macht für Sie das EvKB zu einem guten Arbeitgeber? 

Ich bringe mal ein Bild, das mir gerade durch den Kopf geht. Wenn ich durch Bethel spazieren gehe, was ich gerne mit dem Hund mache, und da Menschen mit Beeinträchtigung sehe, die so ganz natürlich Teil des Stadtbildes sind – das ist für mich Bethel. Dass es eine Klarheit gibt, dass Menschen mit Beeinträchtigung automatisch dazugehören und dass man sich aber für sie einsetzen muss und ihnen eine Stimme geben muss. Das passt zu meiner Identität als Medizinerin. Zu merken, wie viel Offenheit es hier in den einzelnen Abteilungen gibt, ist sehr besonders. Ich wüsste für mich wirklich keinen besseren Arbeitgeber.

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